ethnografische notizen 283: frankreich 2021 (3/14)

Pêche a pied, Bretagne 09/2021

„Dahinten buddeln ein paar Leute“, sagt P., nachdem wir beim ersten Strandspaziergang auf einige wenige appetitliche Herzmuscheln gestoßen sind. Ich erinnere mich an die Urlaubsbilder von der Atlantikküste, die uns Freunde im Sommer schickten – mit selbstgesammelten Muscheln und wildem Fenchel, kurz in Olivenöl sautiert. „Dahinten“ aber bedeutet etwa einen Kilometer in die Bucht hinein, denn gerade ist Ebbe. Aber bei den Muschelsuchern bleibt es ohnehin bei zwei einzelnen Herren, die irgendwann zur Aperitifstunde erfolglos wieder abziehen. Vermutlich Hobbyisten, vielleicht sogar Urlauber.

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ethnografische notizen 282: frankreich 2021 (2/14)

Madeleines in der Autobahnraststätte

Auf Autobahn ziehen die braun-orangefarbenen Schilder mit den Sehenswürdigkeiten vorbei. Landschaften, Gebäude, Industriezweige und kulturelles Erbe jeglicher Art. Kulinarisch geht es um Andouillette, Molkereiprodukte, Äpfel und Austern. Kurz vor dem Mont-Saint-Michel fahren wir für einen Kaffee ab. „Aire ist ein schöneres Wort als Rastplatz“, sagt P. während wir über den Parkplatz laufen, „irgendwie eleganter.“

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ZWISCHENGANG – das Team

Kernredaktion ZWISCHENGANG
Jennifer Braun / Johannes J. Arens / Danny Frede

Nachdem das WARUM, das WAS und das WIE schon abgehandelt sind, ist es an der Zeit, mal einen Blick auf die Redaktion zu werfen. Denn gerade jetzt, in der Startphase unseres Magazins, lebt das Projekt vom Einsatz des Kernteams.

Jennifer Braun (Fotografie)

„In Kalk war ich schon lange nicht mehr“, schrieb mir Jenny, als wir uns vor drei Jahren zum ersten Mal verabredeten. Derzeit ziemlich unvorstellbar, saßen wir bei Kaffee und Kuchen einfach so vor der Bäckerei & Konditorei Schlechtrimen und klopften die gemeinsamen Themen ab. Aus der Ferne beäugt hatten wir uns da schon eine Weile, kennengelernt auf einer Geländegang-Lesung im Blauen Montag auf der Limburger Straße. Dass da einiges ging, war schnell klar und dass wir für den Geländegang nicht so richtig die Erlaubnis zur Verwendung das Restaurant-Fotos eingeholt hatten, war offensichtlich auch kein Hindernis. Es folgte ein loser Austausch von gelegentlichen Fotos im Atelier in Poll gegen Kaffee aus der Rösterei in Kalk, bis die Zusammenarbeit nach dem Ausscheiden von Danny Frede aus dem SundaySupper-Projekt dann auf regelmäßige Füße gestellt wurde. Es folgten im vergangenen Jahr mit La France en Pâtisserie das erste gemeinsame Buchprojekt und jetzt eben ein Magazin über Essen und Trinken in Köln.

jennifer-braun.de

Danny Frede (Gestaltung)

Dabei würde es sich um meine erste eigene Zeitschrift handeln, hätte es vor rund sechs Jahren nicht das Homoheft gegeben, mit dem Danny Frede, ein paar Freunde und ich kurzfristig die Gratiszeitschriftenlandschaft aufmischten. Eine einschlägige Illustrierte, von vorn bis hinten erfunden – vom Interview mit Mr. Gay Linoleum bis hin zum Reisespecial Wuppertal, von den Kleinanzeigen bis zum Fernsehprogramm. Spätestens danach war klar, wir können Zeitschrift und wir brauchen keinen Verlag, um die Dinge subversiv unters Volk zu bringen. Danach haben wir es übrigens noch in die Berichterstattung der Tagesschau gebracht, aber das ist eine andere Geschichte. 2015 folgte der bereits erwähnte Geländegang, ebenfalls ohne Verlag und ebenfalls mit viel Leidenschaft. Ein Jahr lang besuchten wir mit Jan C. Maier und Tobias Becker vom Restaurant maiBeck regionale Lebensmittelproduzenten, bastelten ein Buch draus und verkauften in den darauffolgenden Jahren knapp 2.000 Stück. Seitdem hat die Bildende Kunst in Dannys Arbeitsalltag immer größeren Raum eingenommen, aber ab und an ist doch noch Zeit für ein kreatives Crossover.

dannyfre.de

Johannes J. Arens (Konzeption & Text)

Bleiben also noch ein paar Worte zur mir selber. Meinen allerersten Artikel für eine Zeitschrift schrieb ich (abgesehen von Beiträgen für die Schülerzeitung), für den Euregio Gastroguide in meiner Heimatstadt Aachen zum Thema Pommes frites im Dreiländereck. Mit ein wenig Abstand folgten zwei Jahre als hauptberuflicher Redakteur in Berlin (noch ein Herrenmagazin) und insgesamt mehr als zehn Jahre freiberuflicher Texte für ganz unterschiedliche Produkte aus dem StadtRevue-Verlag mit unter anderem der Redaktionsleitung des Gastroführers tagnacht. Nach drei Ausgaben und einer Pandemie ist jetzt Zeit für etwas Neues. Es bleibt spannend!

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