ethnografische notizen 286: frankreich 2021 (6/14)

Oignons de Roscoff, 09/2021

Gegen Mittag, nachdem ich mir im örtlichen Decathlon eine Badehose gekauft habe, begeben wir uns vollständig in die Folklore – wir fahren nach Roscoff.

Die Straße hinaus zur Spitze der Halbinsel ist gesäumt von Gemüsefeldern. Um diese Jahreszeit gibt es vor allem Kohl und Artischocken, deren Köpfe in verschiedenen Formen (schlank und länglich oder rund und dick) und Farben (blassgrün bis tiefviolett) über die Feldränder ragen. Ein riesiges, handgemaltes Schild verweist auf den Verkauf von „oignons – produit de terroir“.

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GELÄNDEGANG 2019 Oberbergisches Wagyu/002

Leber, Zwiebeln, Rhabarber, Maiwirsing und Püree, Restaurant maiBeck, April 2019

Und plötzlich liegt sie auf meinem Teller, die Leber, die der Metzger uns noch warm präsentierte. Zumindest ein Stück von ihr. Dünn geschnitten, in Bröseln vom Roggenbrot gewälzt und behutsam gebraten. Rote Zwiebeln, Rhabarber und Püree mit Senf. So steht es auf dem Tagesmenü im maiBeck, in dem ich zwei Tage nach der Schlachtung zum Essen verabredet bin.

Als ich meine Jacke aufhänge treffe ich auf Tobi und erzähle, noch immer ganz bewegt, von unserem Erlebnis in Wipperfürth. „Tja“, sagt er, „ich habe das früher in der Eifel oft genug gesehen. Da wurden die dann vorne am Traktor aufgehängt.“ Weiterlesen