Es gibt eine Person, die ich in diesen Texten nicht mehr namentlich oder in ihrer Funktion nennen darf. Für den Fall dass doch, wurden mir effiziente, ausgeklügelte Strafen angedroht. Ich würde sie unausgewogen darstellen, sagt diese Person, immer nur nörgelnd und negativ. Das sei ab nun verboten!
Mit dieser Person jedenfalls unternahm ich im vergangenen Jahr einen Ausflug ins Bergische Land. Das liegt rechtsrheinisch, heißt so, weil es dort einmal ein Herzogtum Berg gab und ist bekannt für die Bergische Kaffeetafel. Wir besuchten an einem sehr sonnigen Sonntag ein örtliches Freilichtmuseum, in dem gerade ein Brezelbacktag begangen wurde. Aber das ist ein anderes Thema. Anschließend fuhren wir in den Herkunftsort der Großmutter dieser unerkannt zu bleiben wünschenden Person, um dort ein Eis zu essen. Nun muss man wissen, dass sich das Bergische Land vor allem durch die bereits genannte Kaffeetafel (bestehend aus Kaffee, Waffeln, Milchreis, Brot, Wurst und Käse) auszeichnet und auch durch eine gewisse Lieblichkeit in Landschaft und kleinstädtischem Erscheinungsbild. Viel Schiefer und Fachwerk und solche Sachen. Pittoresk, könnte man fast sagen. Bei gutem Wetter. Ansonsten … Um so begeisterter waren die Person und ich, als wir vor der Kirche des Dorfes ein Eiscafé entdeckten, dass nicht nur geöffnet, sondern auch noch gut besucht war. Das Auge isst ja mit. Wir nahmen also in der Sonne Platz und alsbald nahm eine freundliche Kellnerin in einer weißen Schürze unsere Bestellung entgegen. Die Person bestellte einen Krokantbecher und als die Bedienung wiederkam, fühlte ich mich in einen Loriot-Sketch hineinversetzt. Das sei kein Krokantbecher, so meine Begleitung (selten um Worte verlegen), das sei Nusseis mit Schokoladensoße. Das, so die Kellnerin ebenfalls ein wenig schnippisch, sei bei ihnen eben ein Krokantbecher. Wo denn dann der Krokant sei, fragte die Person … Und so weiter und so fort.