Neulich, so erzählt mein Mann mir, habe man in der Firma ein gemeinsames Frühstück anberaumt. Zur Vorbereitung hätten er und seine Kollegen überlegt – nachdem man sich mehrheitlich für die Anschaffung von Mettbrötchen entschieden habe – wie viel man denn so pro Person berechnen müsse. Letztendlich entschied man sich für beeindruckende 200 Gramm, deren Gesamtmenge vom Metzger als hübscher Marienkäfer mit Punkten aus Zwiebelringen in Form gebracht wurde. Nach wie vor kann ich mich nicht entscheiden, was ich bemerkenswerter finde – die 1,2 Kilogramm für die insgesamt sechs Mitarbeiter oder die Tatsache, dass man so mir nichts dir nichts zum Mettkonsum umschwenken kann. Die Portionsgröße wurde übrigens noch im Laufe des Vormittags mit Hilfe einer Briefwaage nach unten korrigiert. Mettbrötchen sind, so höre ich, zu einem festen Bestandteil der Firmenkultur geworden.
Meine frühesten eigenen Erinnerungen an Mettbrötchen sind mit der Filiale einer Aachener Bäckerei verbunden, in der sich meine Mutter unweit des Doms einmal ein ebensolches auf die Hand kaufte. Vielleicht irre ich mich da aber auch, weil meine Mutter eigentlich nur sehr selten, sehr ungern etwas aus der Hand isst. Dafür würde allerdings sprechen, dass sie lange Zeit das einzige Mitglied der Familie war, für das ein Mettbrötchen überhaupt in Frage gekommen wäre. Aber manche Dinge bleiben wie sie sind und manche ändern sich. Während meine Mutter vermutlich auch wie vor gelegentlich ein heimliches Mettbrötchen zu sich nimmt, ist mein Mann, denn ich in früheren Zeiten mit rohem Hack und Zwiebeln auf einem Weißbrötchen sehr einfach in die Flucht hätte schlagen können, ein erklärter Fan von Mett-Witzen in den sozialen Medien geworden ist. Letztens bekam ich die Fotografie einer aus Hackfleisch geformten Muppet-Figur auf mein Handy geschickt – ein Kermett gewissermaßen. So ist das in deutschen Büros.