Neulich fand ich im Eisfach einen kleinen Lederbeutel, in dem sich zwei würfelförmige Basaltsteine befanden. Das an sich ist schon verwunderlich, weil im Eisfach meines Mannes, (denn um selbiges handelte es sich) neben einer Kühlmanschette für den unvorgesehenen Einsatz von Sekt- und Champagnerflaschen und zwei Kühlpackungen für körperliche Blessuren seit Jahren nur ein halbes Päckchen Butter und vielleicht noch ein paar überschüssige Kaffirlimettenblätter ihr Dasein fristen. Es handele sich um Whiskey-Steine, wurde mir erklärt, die das Getränk zwar kühlen, aber keinesfalls verwässern würden. Da sich im Büro niemand anders für das Jahresendgeschenk eines Kunden habe erwärmen können, wohnten die Steine nun in unserem Kühlfach. Mit etwas frischem Zitronensaft, ein wenig Zuckerrohrsirup und einem guten Schuss Gin testeten wir anschließend die Tauglichkeit dieser Weltneuheit, die – so ergab eine kleine Internetrecherche – in diversen Ausführungen von diversen Anbietern und zu diversen Preisen zu haben ist.
Das war früher anders, weil früher neben einem Eierbehälter auch eine minimale Eiswürfelform zur Standardausstattung eines Kühlschranks gehörten. Die musste man dann mit Wasser gefüllt Richtung Kühlgerät balancieren und hoffen, dass sie beim Schließen der Türe nicht umkippte und das restliche Gefriergut unschön aneinander frieren ließ. Eiswürfel wurden allerdings auch nur an sehr heißen Tagen eingesetzt, da zu kalte Getränke ja bekanntlich nicht besonders magenfreundlich sein sollen. Einmal, so erinnere ich mich, durfte ich aber sogar Obststücke in den einzelen Kompartimenten der Eiswürfelform platzieren. Das hatte ich in meinem schwedischen Kinderkochbuch gelesen und mir gewünscht.
Aber zurück zu den Whiskeysteinen, die den Longdrink zwar einigermaßen kühl hielten, im Sinne der Nachhaltigkeit wiederverwendbar sind, aber einen entscheidenden Nachteil haben – man kann sie nicht zerbeißen.