Meine Freunde Julia Bünnagel und Patrick Rieve machen nicht nur zeitgenössische Kunst, sondern zählen auch eine Streuobstwiese in der Eifel zu ihren Aufgabengebieten. Erstmals (und zufällig während der Supermarkt-Challenge) haben sie zum Hofverkauf nach Mülheim geladen.
Ein handgemaltes gelbes Schild auf dem Bürgersteig zeigt uns, wo es langgeht. Im Hof aufgebaut ein selbstgezimmerter Marktstand mit insgesamt 13 verschiedene Sorten Äpfel, Walnüsse, Apfelsaft und Quitten. Ich zähle 15 geduldig Wartende vor mir.
Wir bekommen ein Stückchen Blauacher Wädenswil gereicht. Ein älterer Herr verlangt einen Nussknacker um die Walnüsse probieren zu können und die Kundin neben mir packt ihre „gemischte Tüte“ zufrieden in den mitgebrachten Stoffbeutel-
Auf der Mauer am Rhein sitzen wir in der Sonne, blicken auf den niedrigen Wasserstand und essen hintereinander einen Gelben Edel, einen Blauen Kölner und eine Goldparmäne. Kleine, saftige und süße Äpfel, von denen jeder ein anderes Aussehen, eine andere Textur und ein ganz apartes Aroma hat.
Diese Reihe ist Teil der „Supermarkt-Challenge“, einer Initiative der Aktion Agrar, die mit Kampagnen, Hintergrundrecherchen und Mitmach-Aktionen das Verhältnis der Menschen zu ihren Lebensmitteln verändern wollen. Eine Woche lang, vom 19. bis zum 26. Oktober, verzichten die Teilnehmer*innen der Challenge bewusst auf den Einkauf in Supermärkten