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Kassenzettel, Aachen 2015

Kassenzettel, Netto, Aachen 2015

Der Mensch sucht sich seine Herausforderungen. Zu den meinen gehören Kassenbons oder Einkaufszettel im Supermarkt. Weil ich mich für meine Mitmenschen interessiere, sage ich mir immer. Nein, nicht zwanghaft, ich lasse auch schon mal welche liegen, aber grundsätzlich finde ich es einfach interessant zu wissen, was die Leute so kaufen. Wahrscheinlich gucken wir ja alle mal, was vor oder nach uns im Einkaufswagen oder auf dem Transportband liegt. Und ich lese dann eben auch gerne die Kassenbons. Dann stelle ich mir vor, wer das wohl eingekauft hat und vor allem, was anschließend damit gekocht oder angerichtet wurde.

Manche Einkaufszettel hebe ich zuhause auf, weil es mich rührt, dass jemand sich die Mühe gemacht hat, seinen Alltag mittels eines ordentlich verfassten Zettels zu strukturieren. Eine kleine Sammlung, aber es könnten mehr werden.

Einmal in der Woche will ich nämlich jetzt einen solchen Zettel genauer ansehen. Drei Lebensmittel müssen draufstehen, kein Convenience, sondern Dinge mit denen man etwas kochen kann. Die kaufe ich und damit koche ich. Ein bisschen so wie früher beim Kochduell. Nur dass ich gleichzeitig Team Tomate und Paprika bin. Und es eigentlich ja auch egal ist, was rauskommt. Ich muss es ja im Normalfall alleine aufessen.

„Ich koche ja nie zwei Mal dasselbe“, erklärte mir Kollege Christian Lersch vor ein paar Tagen, „ist immer alles irgendwie anders.“ Ich stimme ihm zu. Nicht, weil man nicht könnte, sondern weil man Lust auf was neues hat und weil Kochen immer abhängig ist von dem, was gerade da ist, was man beim letzten Restaurantbesuch gegessen hat oder von dem Rezept, von dem man irgendwo gelesen hat. In einer Zeitschrift vielleicht, einem Kochbuch oder eben auf einem Kassenzettel.

Am kommenden Mittwoch geht es los.